Sehr persönliches Interview mit Autor und Schriftsteller BJÖRN AUF BÜCHER

Das Interview führte die Journalistin Stefanie Fehlmann (SF) am 26. Februar .2020, genehmigt zur freien Verwendung, auch auszugsweise.

SF: Zu allererst: Magst du Paprika?

BaB: (Lacht) Ich liebe Paprika. Ich bin ein Paprika Esser sozusagen.

SF: Mal im Ernst – Paprika Esser?

BaB: Nun, Paprika Esser klingt lustig. Die Figur stammt aus Leidplanken. Inspiriert zu der Figur hat mich eine Freundin, mit der ich über meine Romanidee sprach – sie erzählte mir einen bislang unbekannten Teil ihres Lebens. Die Geschichte war Inspiration für die Figur Paprika in Leidplanken.

SF: Kannst du mehr über die Figur verraten?

BaB: Klar. Paprika ist Tochter einer ZDF Auslandskorrespondentin, die in den 70er Jahren in Indonesien war. Dort lernte sie während einer Reportage den späteren Vater von Paprika kennen und verliebt sich in ihn. Als Paprika ein Jahr alt war, zogen sie nach Deutschland. Ein Jahr später verschwindet der Vater spurlos, die Mutter stirbt, als Paprika acht Jahre alt ist.

SF: Heftiger Anfang.

BaB: Das Leben war von Anfang an gezeichnet, aber auch vorgezeichnet. Die Mutter war Journalistin, Paprika wollte immer Journalistin werden. Und sie schreibt dabei immer wieder aufs Neue ihre Geschichte.

SF: Ist das auch deine Geschichte?

BaB: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen. Nur soviel: ja, ich wollte eine ganze Zeit lang Journalismus studieren.

SF: Was hat dich abgehalten?

BaB: Das ist lange her. Ich glaube ich war zu blöd, vor Studienbeginn ein Praktikumsplatz zu ergattern, was nötig war, um überhaupt anfangen zu können.

SF: Wo war das?

BaB: Uni Leipzig, im Jahr 1995. Kurioserweise hatte die Uni einen guten Ruf.

SF: Warum kurioserweise?

BaB: Die DDR war nicht gerade für seine demokratische Rechtsordnung bekannt, was insbesondere auch für die Presse gilt.

SF: Ich habe gelesen, du hast Kernphysik studiert?

BaB: Dann hast du nicht aufmerksam gelesen (Lacht).

SF: Okay. Wie bist du darauf gekommen, ein Buch kapitelweise zu veröffentlichen?

BaB: Das war eine Bierlaune, Heineken übrigens. Für den ersten Roman habe ich fast zehn Jahre gebraucht, bis ich zufrieden war. Ich wollte ein Experiment machen, ein Buch schreiben, ohne die Idee vollständig im Kopf zu haben. Manchmal reagiere ich auch auf tagesaktuelle News oder was mir jemand erzählt. Und ich möchte sehen, was ich unter Druck produzieren kann.

SF: Wann wird das erste Kapitel von Paprika Esser – Corona bitte!  veröffentlicht?

BaB: Am 29. März 2020. Und dann jede Woche Sonntag ein neues.

SF: Ist das jetzt ein einmaliges Ding oder wird es noch mehr von Paprika zu lesen geben?

BaB: Es könnte noch mehr geben. Ich habe zumindest Themen im Kopf, die nach einer supersmarten und unerschrockenen Journalistin schreien.

SF: Ich bin sehr auf Paprika gespannt. Was anderes, worum gehts in deiner Roman Trilogie. Ist es eine echte Trilogie?

BaB: Nun, letzte Frage zuerst. Nicht in dem Sinne. Die Geschichten basieren auf Ideen und Erlebnissen und sie haben ein verbindendes Element. Die Romanfigur Björn. Übrigens nicht zu verwechseln mit Björn auf Bücher. Die Figur erlebt schräge Beziehungsgeschichten, die er sich manchmal nicht erklären kann. Aber er hat ja gute Freunde, wie Theresa zum Beispiel.

SF: Hab ich das richtig gehört? Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Björn und Björn auf Bücher?

BaB: Beides Rainer Zufall (Lacht) [Anmerkung: es sollte exakt so geschrieben werden]

SF: Ich bin gespannt auf Leidplanken. Das Thema ist interessant und hat mich zum Nachdenken gebracht.

BaB: Bist du von irgendwo weggezogen und hast dir die Frage gestellt, wie dein Leben jetzt vielleicht wäre?

SF: Ja. Bin ich, habe ich. Aber ich stelle hier die Fragen (Lacht). Wie passt ein Kinderbuch in die Reihe?

BaB: Pauline ist ja auch ein recycleter Charakter aus Leidplanken, aber nicht deswegen. Eine kleine, süße, abenteuerliche Geschichte von einer kleinen Rotzgöre, die ich meiner Tochter immer zum Einschlafen erzähle. So wie Opa Carl sie erzählt hätte. Ein bemerkenswerter Mann übrigens. Klein, aber oho.

SF: Du hast eine Tochter?

BaB: Nächste Frage.

SF: Was steckt hinter den Buchtiteln? Die Schreibweise ist teilweise jenseits der Norm. 

BaB: (Lacht). So wie ich auch. Die Idee dahinter ist zweifelsohne, den Leser schon mit dem Titel zu bekommen, neugierig zu machen und in die jeweilige Welt einzuladen.

SF: Bei mir hats auf jeden Fall schon mal geklappt. Okay letzte Frage: wie bist du zum Schreiben gekommen?

BaB: Rainer Zufall, schon wieder (Lacht). Erst ein Schreibwettbewerb einer Zeitschrift, bei dem man eine Werksführung gewinnen konnte bei einem Unternehmen, was mich interessierte. So habe ich dann die Redakteurin kennengelernt und für ihr Magazin ein paar Kolumnen geschrieben. Irgendwann sagte sie zu mir: du musst ein Buch schreiben, ich würde gern eins von dir lesen. Dann kam noch ein Zufall, ein Umstand und eine Idee und los gings. So einfach war das.

SF: Klingt ungeplant. Hast du einen Plan?

BaB: Ich will auf die Terrasse in Südfrankreich.

Autor:

BJÖRN AUF BÜCHER

Seiten:

328

Erstveröffentlichung:

31. Oktober 2020

ISBN (Taschenbuch):

9798707082948

ISBN (Gebundene Ausgabe):

9798780701736

Bisherige Veröffentlichungen

Mit Paprika Esser Inkognitod veröffentliche BJÖRN AUF BÜCHER seinen ersten Roman. Die Geschichte der Journalistin Paprika Esser in China, auf Spurensuche nach den Hintergründen des weltweiten Stillstands. Paprika Esser Spähzünder ist der zweite Teil der Paprika Esser Reihe. Die Journalistin Paprika Esser sucht nach der wahren Identität eines Mannes, dabei stößt sie an Mauern und gerät ins Kreuzfeuer ehemaliger Stasi-Offiziere. In seinem eigentlich allerersten Roman, Leidplanken, den er bereits 2011 schrieb, werden drei Geschichten von Menschen erzählt, die sich immer wieder fragen, wie anders ihr Leben hätte verlaufen können. Bis sie ankommen, wohin das Schicksal sie geführt hat. Todalschaden  basiert auf wahren Erlebnissen, erzählt wird eine Beziehungsgeschichte zu einer narzisstischen Frau. Traumberuf Unternehmensberater ist eine satirische Sachbuchberufsbiografie, auch Björn auf Bücher hatte ein Leben vor dem Schriftstellerdasein.

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